Montag, 26. Juli 2010

Was es sonst noch so zu erzaehlen gibt ....

Gestern war "Navy-Day", da wurden alle Kriegsschiffe ausgepackt, festlich geschmueckt (ich finde das Ganze allerdings ziemlich beaengstigend) und viele der Maenner liefen in Matrosenkleidung herum. Am Abend wurden auf den Schiffen die Kanonen abgefeuert oder so ;) Es herrschte so etwas wie Zuerifaescht-Atmosphaere, was bei diesen Temperaturen nicht gerade angenehm war ;)


Heute Morgen war ich vor der Schule noch kurz im Internet-cafe und hab mich dann einmal mehr in der Distanz vertan (Ich glaube ich denke immer noch in Zueri-Distanzen .... das geht hier einfach nicht ;)). Das heisst, ich brauchte mit Metro und so weiter viel laenger als gedacht um kam 10 Minuten zu spaet zur Schule. War nicht weiter schlimm, die Lehrerin kam gute eineinhalb Stunden zu spaet. Sie war gerade am Einkaufen, als die Sekretaerin (auf unser Nachfragen hin) sie angerufen und gefragt hat, warum sie nicht in der Schule ist. Laut Olga, der Lehrerin, war es aber die Schuld der Sekretaerin, weil diese ihr nicht gesagt hat, dass sie heute unterrichten muss :)

Es ist auch gang und gaebe, dass waehrend den Lektionen die Handys der Lehrer klingeln, selbstverstaendlich antworten sie auch immer. Auch bei unserem Lieblingslehrer Wladimir hat es mal geklingelt worauf er abgenommen hat und in (so schien es zumindest) ziemlich akkzentfreiem Spanisch gesprochen hat. Als er dann fertig war hat er mich angelaechelt und zu mir auf russisch gesagt: "Das war ein Schweizer" (WTF???????????) Es stellte sich dann heraus, dass dieser Schweizer urspuenglich Argentinier war und deshalb Spanisch spricht. Weiter hat uns Wladimir erklaert, dass er normalerweise wenn sein Handy wahrend den Schullektionen klingelt, er immer versucht sehr langsam zu sprechen, damit die Schueler verstehen, wovon das Gespraech handelt und es somit nicht unhoeflich erscheint ...... Alles klar? ;)
Man weiss ja, dass die Russen nicht gerade bekannt sind fuer ihren Umweltschutz, heute habe ich das selbst erlebt ;) Im Supermarkt hab ich der Dame an der Kasse gesagt, dass ich gerne eine von diesen Stofftaschen anstelle des normalen Plastiksacks haette. Zuerst hatt sie mich angeschaut als ob ich nicht alle Tassen im Schrank habe, dann hat sie mir eindringlich gesagt, dass die Tasche aber kostet und dann wahrscheinlich gedacht ich verstehe sie eh nicht und mir die Tasche hingeknallt ;) Auch in der Metro zog meine Supertasche immer wieder Blicke auf sich ... bin wahrscheinlich die Erste, die je so eine gekauft hat, hab auf jeden Fall noch niemanden mit so einer rumlaufen sehen ;)
Gestern war ich mit meinem Mitbewohner auf einem Flohmarkt gut zwanzig Minuten mit der Metro vom Zentrum entfernt (Vorsichtshalber hab ich meine Kamera zuhause gelassen, darum gibts leider keine Fotos) Ich hatte nicht mehr das Gefuehl, dass ich in St. Petersburg bin, sondern eher irgendwo in Zentralasien. Einerseits gab es halt diese riesigen haesslichen Wohnkomplexe (aber keine Plattenbauten), andererseits diese doch sehr aermlichen Laeden und Essensstaende. War wirklich sehr spannend, weil diese Kulisse dem richtigen Russland sicher sehr viel naeher kommt, als die wunderschoene Innenstadt mit ihren Ferraris und D&G Shops. Der Flohmarkt war so eine Mischung aus Abfallhalde (und das meine ich jetzt wirklich so) und langen Reihen aus Staenden oder alten Liegestuehlen oder Tuechern, auf denen die Waren ausgebreitet wurden. Zu kaufen gab's alles. Wirklich schoene alte Taschen und Schmuck (hab nichts gekauft, werde aber sicher nochmal hingehen), sehr interessante Sachen aus der Sowjetunion (Fahnen mit Lenin drauf oder kommunistischen Parolen- da drang dann doch wieder die Osteuropageschichtsstudentin in mir durch ;)), Kleider, Schuhe, Waffen!!!!, Duschschlaeuche, Waschmittel, DVD, Hochzeitskleider und und und. Man konnte auch Fleisch und Milch kaufen, was ich allerdings niemandem raten wuerde, da das Zeugs wirklich stundenlang in der prallen Sonne stand. Mein Mitbewohner hat sich so einen tollen alten Koffer gekauft ... bin mir allerdings nicht sicher, ob die Amis ihn am Zoll wieder einlassen, wenn er mit diesem Ding ankommt ;)
Ach ja, ich hab inzwischen auch gut auswaerts gegessen. Das eine Mal war allerdings im Cafe Dubai (der Name ist Programm, es gibt vor allem Arabisches essen, was wir, nachdem wir ziemlich oft in unseren Woerterbuecher blaettern mussten, gemerkt haben) und heute in einem asiatischen Restaurant :)
So, das wars fuer heute aus dem sehr sehr sehr heissen St. Petersburg :)

Naechtliches St. Petersburg oder: wenn die Bruecken hochgehen

Naechtliche Eindruecke von St.Petersburg (Eremitage und Dvortsovaya-Platz)



Freitagnacht haben wir dann etwas gemacht, was ich unbedingt erleben wollte, seit ich hier bin. Wir haben eine naechtliche Schiffstour auf der Newa gemacht um zu sehen wie die Bruecken hochgezogen werden. Ich glaube ich habe es schon mal erwaehnt, aber zum besseren Verstaendnis schreibe ich es jetzt einfach noch einmal: Jede Nacht werden alle Bruecken, die das "Festland" mit den Inseln der Stadt verbinden, hochgezogen, damit die grossen Frachtschiffe aus dem Hafen auslaufen koennen. Die erste Bruecke wird um circa halb Zwei hochgezogen und dann folgt eine nach der Anderen bis um 5 Uhr wieder alle unten sind. Das bedeutet aber auch, dass man wahrend dieser Zeit nicht auf die Inseln gehen kann oder umgekehrt, da waehrend dieser Zeit auch keine Metros fahren (So viel ich weiss wird jetzt an einem Autotunnel gebaut, der dieses Problem loesen soll). Von Freitag auf Samstag und Samstag auf Sonntag werden Schiffstouren angeboten, damit man dieses Spektakel vom Wasser aus betrachten kann.

Die Peter- und Paulsfestung (auf russisch hat die den netten Namen: petropawlowskaja krepost ;)


Palaeste am Neva-Ufer










Die Dwortsowij-Bruecke wird hochgezogen; das ist die, die man immer auf den Bildern in den Reisekatalogen sieht ;)




.... bis sie schliesslich ganz oben ist.


Die Troitsky- Bruecke ...

Unsere Schiffsfahrt hat von ein bis drei Uhr nachts gedauert und war ein wirklich spezielles Erlebnis. Es ist schon sehr eindruecklich, wenn diese riesen Dinger, auf denen wahrend dem Tag nonstop eine riesen Blechlawine drueber rollt, einfach so "hochgezogen" werden. Dazu kommt diese wunderschoene Kulisse der beleuchteten Palaeste und Kirchen. Das Ganze hat schon etwas Magisches ....
Leider (typisch Ich) habe ich vorher vergessen den Akku meiner Kamera aufzuladen weshalb ich auch keine Fotos der Frachtschiffe machen konnte. Das war schon toll, als Eines nach dem Anderen an uns vorbeigezogen ist (man kam sich ploetzlich unglaublich klein vor ;))
Man muss dazu einfach auch noch sagen, dass, obwohl es am Nachmittag noch 35 Grad waren, es auf diesem Schiff durch den Fahrtwind unglaublich kalt war. Da wir natuerlich nicht die entsprechende Kleidung dabei hatten, bin ich jetzt ziemlich erkaeltet, da hat auch der Wodka nicht mehr genuetzt ;)



Meine beiden Kolleginnen aus Deutschland, die beide das erste Mal gefroren haben seit sie hier sind (ausser natuerlich in der Schule, aber dort ist es ja nicht das kalte Wetter, das uns frieren laesst, sondern die erbarmungslosen Steinwaende ;)

Ach ja: da meine Kolleginnen alle auf den Inseln wohnen, mussten wir die Zeit vom Ende der Schiffstour (3 Uhr) bis die ersten Metros fahren (6 Uhr) ueberbruecken. Wir sind dann in ein Subway (Sandwich-Fastfood-Schuppen) gegangen .... was ziemlich amuesant wurde. Als wir bestellen wollten, war ein handgeschriebener Zettel an der Kasse "10 Minuten Pause". Nach 20 Minuten kamen die drei Jungs dann endlich, haben uns bedient und haben nach einer halben Stunde den Zettel wieder drangehaengt und haben sich alle zusammen wieder rausgeschlichen, obwohl es noch viele Leute im Lokal hatte. Als wir dann rausgegegangen sind, sahen wir die drei draussen auf der Bank gemuetlich rauchen und trinken. Ich muss vielleicht noch erwahnen, dass die alle ein Namensschild tragen und der Eine doch allen Ernstes "Pascha" hiess :) (Das bringt uns immer noch zum lachen)
Um halb sechs Uhr morgens war es dann schon wieder so hell wie bei uns am Nachmittag was unsere Muedigkeit gemildert hat und worauf wir auf die Idee gekommen sind, noch im Buecherladen vorbeizuschauen (Einige haben wirklich 24 Stunden geoeffnet). Das ist schon ein lustige Gefuehl wenn man nach dem Ausgang noch ein Buch kaufen geht ..... ;))











































Stadtspaziergang

So, nach einer halben Ewigkeit bin ich endlich wieder online ;)
Am Freitag hatten wir ja wieder unseren Bibliothekstag, und da wir uns ziemlich sicher sind, dass es in unserer Schule nicht mal eine Bibliothek gibt, nutzen wir ihn gerne andersweitig. Da das Wetter einmal mehr sehr schoen war, haben wir beschlossen einfach ein bisschen durch die Stadt zu schlendern ... zu sehen gibts ja mehr als genug!!!

Die Kirche des heiligen Isidor (Foto oben) .... ist immer wieder unglaublich wenn man einfach so durch die Stadt spaziert und dann solche Gebaeude entdeckt....



Die Dreifaltigkeitskirche, die vor wenigen Jahren bei einem Brand fast vollstaendig zerstoert wurde und jetzt wieder aufgebaut wird. Im Innern kann man noch die restlichen Ikonen und Teile des Altars sehen, die gerettet werden konnten, war schon sehr eindruecklich. (Laut Wikipedia wurde die Kirche zu Sowjetzeiten als Lagerraum benutzt!!!! )


Diese "Autos" trifft man mindestens fuenfmal pro Tag an (Klotzen statt Kleckern ist hier eindeutig das Motto!!!!) Auf jeden Fall haengt das auch damit zusammen, dass hier unglaublich viel geheiratet wird (Wahrscheinlich machen's einfach alle im Sommer weil es im Winter bestimmt nicht sehr angenehm ist ;)) An jedem Wochentag trifft man mindestens auf eine Hochzeit. An jenem Freitag waren wir jedenfalls auch kurz auf der Strelka (das ist ein Aussichtspunkt auf einer der Insel von dem man eine wunderbare Aussicht auf beide Newa-Ufer hat) und haben dort gleichzeitig mehrere Hochzeitsgesellschaften gesehen (Foto unten) ... Es ist dann auch so, dass das Hochzeitspaar am Hochzeitstag einige Sehenswuerdigkeiten der Stadt abklappert um davor in ziemlich kitschigen Posen fotografiert zu werden. Die ganze Gesellschaft wackelt dann mit den Champagnerflaschen hinterher und ruft dem Paar irgendwelche Sprueche zu.
Wir sind dann weiter und, nachdem wir in einem unglaublich heissen Bus etwa zwanzig Minuten auf einer der grossen Bruecken im Stau gestanden sind, bei der naechsten Station ausgestiegen und per Zufall auf diesem sehr russischen Markt gelandet. Das Gebaeude und das Gelaende rundherum ist vollgestopft mit Staenden, die alles Moegliche verkaufen ... war sehr interessant, aber fuer unseren westeuropaeischen Geschmack leider nichts dabei.
Hab dann auch meine Kamera ausgepackt, was die Verkaeufer allerdings nicht so lustig fanden und konnte daher nur dieses Foto mit dem Profil meiner Kollegin schiessen ;)


Die Fontanka, einer der groesseren Kanaele der Stadt



Wie sind dann bei der Nikolaikirche (naechstes Bild) vorbei gekommen an deren Tuere dieses nette Hinweisschild stand ;) Trotz unseren kurzen Roecken und fehlender Kopfbedeckung (in russisch orthodoxen Kirchen tragen Frauen ein Kopftuch) haben wir uns dann hineingewagt. Das war wirklich sehr interessant, da gerade so eine Art Predigt stattfand .... Leider durfte man nicht fotografieren. Die russischen Kirchen sind innen drin unglaublich prunkvoll, ueberall mit Gold verziert ... und es riecht sehr stark nach Weihrauch ;)














Mittwoch, 21. Juli 2010

Pasta, Pasta


Wollte dieses Foto eigentlich gar nicht hier plazieren, kann es leider nur nicht wieder loeschen, da ich die russischen Anweisungen nicht verstehe ;) Stellt es euch einfach am Ende des Posts vor ;)

Gestern auf unserem 35 Minutigen Fussmarsch zur Schule hat mich mein Mitbewohner gefragt, was ich denn bis jetzt am Meisten vermisse. Nehmt das jetzt nicht persoenlich, natuerlich vermisse ich euch alle, aber mit euch kann ich telefonieren und SMS schreiben, mit einem guten Teller Pasta geht das leider nicht. Also war die Antwort an Drew (my "roommate"): GOOD FOOD! Wenn man so in die Runde fragt, geht es eigentlich den Meisten so. Es soll hier zwar auch gute Restaurants geben, ich war allerdings noch in keinem. Da praktisch alle Salate ausser dem Griechischen mit Mayonnais als Sauce gemacht sind und ich das nicht unbedingt essen moechte (schlechte Erfahrung), habe ich schon viele griechische Salate gegessen. Viel ist dabei wohl das falsche Wort, denn die (durchaus teuren) Portionen beinhalten nicht mehr als ein paar Salatblaetter und gut zaehlbare Oliven und Tomaten, wenn man Glueck hat auch noch Gurken. Das Essensproblem haben die meisten meiner Mitschueler und daher haben wir beschlossen selber zu kochen. (Ich kann mir vorstellen, dass es jetzt einige Leute gibt, die ein bisschen Schmunzeln muessen wenn sie an mich und Kochen denken, ich beziehe mich da vor allem auf Italiener, aber selbstgemachte Pasta kann gar nicht weniger Al Dente sein als in den Restaurants ;))
Auf jeden Fall haben wir uns heute Mittag nach der Schule (wir hatten um ein Uhr fertig) in einen Supermarkt aufgemacht um einkaufen zu gehen und so. Das Problem ist einfach das man mit dem Bus, der von der Schule ins Zentrum faehrt immer und ueberall im Stau steht und die Distanzen einfach so gross sind und alles wirklich lange dauert. Bis wir dann schliesslich essen konnten war es halb vier. Aber es hat unglaublich gut geschmeckt, ich hab mich glaube ich selten so ueber einen Teller Pasta gefreut ;)



(Lasst euch nicht von der schoenen Kueche im Hintergrund taeuschen, bei mir siehts GANZ anders aus!) Wir waren in der Wohnung einer Kollegin, deren Gastmutter sich diese wirklich sehr schoene Wohnung wohl leisten kann, weil sie staendig vier Studenten bei sich wohnen hat und selber dann in der Kueche schlaeft und weil sie ab und zu fuer wenige Stunden einer nicht naeher definierten Arbeit nachgeht!

Mit dem guten Essen im Magen versuche ich mal ein bisheriges Fazit zu ziehen. Hier (wenn ich von hier spreche meine ich wirklich Petersburg, ich denke nicht, dass man es mit dem uebrigen Russland vergleichen kann) braucht man Geduld. Auf eine Rechnung in einem Kaffe wartet man manchmal doch zwanzig Minuten nachdem man bereits eine halbe Stunde auf seinen Kaffe warten musste. Der Strassenverkehr ist unglaublich. Zu jeder Tages- und Nachts!zeit gibt es starken Verkehr und die Toiletten sind etwa auf dem Niveau in dem sie in Italien vor zehn Jahren waren. Die Leute im Dienstleistungssektor sind meisten sehr unfreundlich oder sie sagen einfach gar nichts. Oftmals geben sie auch kein Rueckgeld, wenn du's nicht passend hast, ist das dein Problem. Bei Museen gibt es teilweise sogar ein Schild: Kein Rueckgeld. Wenn man aber Leute auf der Strasse etwas fragt, dann sie sehr hilfsbereit und hoeren gar nicht mehr auf zu sprechen, auch wenn man kein Wort davon versteht. Auf jeden Fall habe ich mich schon gut eingelebt, finde mich in den riesigen (wirklich sehr schoenen) Metrostationen zurecht, und verstehe, wenn sie mich in den Supermaerkten nach der Kundenkarte fragen oder wissen wollen ob ich eineTuete brauche (kommt mir ohnehin bekannt vor ;)) Ein Besuch hier lohnt sich auf jeden Fall, die Stadt hat neben den negativen Sachen, die ich erwaehnt habe, auch SEHR SEHR viel Schoenes, Kulturelles und Sehenswertes zu bieten.

Im Wodka Museum

Доврый вечер (guten Abend)

Gestern nach der Schule haben wir uns auf den Weg ins Wodkamuseum gemacht. Da wir die Frau an der Kasse leider nicht richtig verstanden haben (ein Problem, das uns hier oefters passiert ;) haben wir einfach den Eintritt bezahlt. Man haette zuesaetzlich Wodka zum Degustieren plus folgende Koestlichkeiten haben koennen:


Das was so glitschig aussieht ist auch wirklich ein Stueckchen Fisch. Wir haben dann natuerlich trotzdem Wodka probiert, mit dem wir sehr zufrieden waren ;) Mit dem Museum leider weniger, da alles nur auf Russisch beschriftet ist und wir so schlau rausgekommen sind, wie wir das Museum betreten haben. Lustig wars aber trotzdem. Auf dem unteren Foto fehlt leider der Finne Marko, der erst spaeter dazugekommen ist und den Museumsbesuch gleich ganz ausgelassen hat.



Sonntag, 18. Juli 2010

Zweite Eindruecke

So, das Internet bei mir funktioniert wieder (fragt sich nur wie lange ;)), jetzt kann ich endlich wieder Fotos hochladen ....


Die Statue Peter des Grossen



Im Ausgang ... war super, vor allem weil es nachts um zwei noch so hell war. Das wird jetzt aber leider von Tag zu Tag weniger






Einige meiner Klassenkameraden :)







Die Metrostation Tschernitschewskaja ..... eine Fahrt nach Unten dauert mehr als drei Minuten ... schwindelfrei muss man auf jeden Fall sein



Bei der braunen Tuere ist der Eingang zu meiner Schule ... von Aussen sehr schoen, im Innern sehr kalt ;)

Die Smolny- Kirche gleich vor meiner Schule. Am Morgen wenn wir an der Schule ankommen, kommen gleichzeitig eine Horde von Touribussen an. Und mindestens einmal am Tag wird dort geheiratet ...



Die улица моховая (Machawaja), in der ich wohne. Sehr schoen und sehr ruhig, ausser heute Sonntag Morgen, wenn sie die Strasse aufreissen?!?!




Der Markt, von dem ich Oben geschrieben habe












City Tour

Heute habe ich mit drei meiner Klassenkolleginnen eine dieser Touristen-Bustouren gemacht. Was zwar sehr touristisch ist, aber in einer so grossen Stadt wie St. Petersburg auch Sinn macht. Eigentlich wollten wir ja ein Gefaengnis, in dem noch Insassen sind (die spinnen die Russen) besuchen. Obwohl Reisefuehrer und Internet sagen, es sei im Sommer am Sonntag geoeffnet, war es naturlich zu ;) Deshalb haben wir uns dann fuer die Busfahrt entschieden. War wahrscheinlich eh besser ;) Auf jeden Fall hat diese Fahrt einmal mehr gezeigt wie schoen diese Stadt ist (und Angelo, dir wuerde sie ganz bestimmt auch gefallen, sie ist, wie ich heute gelernt habe, hauptsaechlich von italienischen Architekten konstruiert worden ;)) Nacher sind wir in das groesste und sicher auch teuerste Kaufhaus der Stadt gegangen, das Gostinny Dwor. Gekauft haben wir natuerlich nichts (wer will schon einen echten Pelz) aber allein das Haus an sich ist eine Attraktion. Auf der anderen Strassenseite liegt ein Markt (hoffe ich schaffe es mal, die Fotos nachzuliefern) auf den sich so gut wie keine Touristen verirren, noch weniger die neureichen Russen. Dort findet man hauptsaechlich Billigkleidung und gefaelschte Ware (hab mir eine super Brille gekauft) und viele Zentralasiaten, die selbstgemachtes Essen verkaufen (Wuerde ich nicht empfehlen, vor allem nicht seit eine Amerikanerin aus unserer Schule seit zwei Tagen mit Lebensmittelvergiftung im Spital liegt). Auf jeden Fall wird der hier so deutliche Gegensatz von Arm und Reich auch wirklich sichtbar. Das gleiche gilt auch fuer mich und meine Gastfamilie. Waehrend mein amerikanischer Gastbruder, meine amerikanische Gastschwester und ich jeweils alle ein sehr schoenes Zimmer fuer uns alleine haben, schlafen meine Gastmutter, ihr Sohn, (manchmal ihr Mann) und ihre Eltern im gleichen Zimmer. Das macht schon nachdenklich ....

bis bald

Freitag, 16. Juli 2010

Was ich bisher ueber St. Petersburg gelernt habe ;)

Erstmal sorry fuer die Fehler, aber auf diesen Tastaturen zu schreiben ist echt nicht einfach.

Folgendes habe ich bisher ueber St. Petersburg (und ueber die russische Kultur) gelernt.

Der Ausdruck ne rabotaet (arbeitet/funktioniert nicht) wir sehr haeufig gebraucht.

Die Muenze, die man am Schalter an der Metrostation bekommt ist nicht etwa das Retourgeld, sondern der Jeton, also das Bilett.

Supermerkte wie wir sie kennen gibt es nicht. Dafuer tausenende von "Produkti"- Laeden, die alle 24 Stunden offen sind, alle sehr viel Bier und sonstigen Alkohol gekuehlt verkaufen, gekuehltes Wasser aber praktisch nicht existiert. Sie verkaufen alle getrocktneten Fisch in allen Varianten, frische Sachen sind aber definitiv Mangelware. (Eine Katze im Laden ist auch keine Seltenheit ;)

Wodka wird in Gramm bestellt

Wenige Russen sind freundlich, viele Unfreundlich und praktisch niemand spricht Englisch (oder sie wollen einfach nicht)

Wenn beim Fussgaengerstreifen die Ampel gruen ist, heisst das noch lange nicht, dass kein Auto dahergerast kommt

Big Brother funktioniert. Ueberall muss man den Pass zeigen. Wenn man Auslaender ist wird das Visa ganz genau studiert und alles aufgeschrieben. (zum Beispiel wenn man eine Prepaid! Simkarte kauft oder ein Wireless stick kaufen moechte)

Die Banken oeffnen about 10 or 11 o clock und schliessen about 6 p.m: Das haengt auch damit zusammen weil jeder einzelne Schalter in der Bank seine eigene Oeffnungszeit hat: Kein Witz!!!!

Die jungen Frauen sind praktisch alle sehr duenn tragen Higheels, Minirock und Bauchfrei.

Internet zu haben ist ein Luxus
Warmes Wasser zu haben ist ein Luxus

..... trotzdem macht es sehr viel Spass hier zu sein und diese Kultur kennen zu lernen :)

Cu

Back to school

Hallo meine Lieben

Leider funktioniert das Internet bei meiner Gastfamilie aus unerklaerlichen Gruenden nicht mehr und es hat eine Weile gedauert bis ich es in ein Internet-Cafe geschafft habe.
Darum kann leider auch keine Fotos hochladen ... Ich hoffe nachstes Mal wieder.

Jetzt bin ich doch schon fast eine Woche hier und hab mich auch schon ein bisschen eingelebt. Am Montag war mein erster Schultag. Zum Glueck hatte ich meinen Mitbewohner Drew (aus New Jersey) der mir den Weg zur Schule und alles was ich sonst noch wissen musste, gezeigt hat. Wir beide hatten wirklich Glueck, dass unsere Gastfamilie so "nahe" bei der Schule wohnt: zu Fuss hat man etwa 25 Minuten. Einige meiner Mitschueler haben mit der Metro und Bus eineinhalb Stunden. Meistens wohnen sie dann auch noch auf einer der Inseln der Stadt, was zwar von der Lage her sehr schoen ist, aber nach dem Ausgang sehr muehsam sein kann. Denn die letzte Metro dorthin faehrt jeweils um Mitternacht. Um circa halb eins (man weiss es nie so genau) werden die Bruecken hochgezogen, was eine Taxifahrt unmoeglich macht. Es gibt zwar Wassertaxis aber die sind unbezahlbar. Ich habe also wirklich Glueck gehabt, dass ich im Zentrjalnij Raion wohne, von hier kann ich zu allen wichtigen Sachen laufen. Aber jetzt back to school: die Schule befindet sich in einem wunderschoenen ehemaligen Kloster. Von innen hat es auch noch diesen "charme" und ist aufgrund der Steinwaende saukalt. In der "Cafeteria" gibt es eine Vitrine mit verschiedenen gefuellten Tellern (meistens Reis mit Fisch oder Pasta, bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube es ist Pasta ;)), die wenn man sich fuer einen entschieden hat in einer ziemlich dreckigen Mikrowelle aufgewaermt werden. Ich verzichte meistens auf diesen Genuss und esse Piroggi, das sind suesse! Teigtaschen gefuellt mit einem Mix aus Hackfleisch und Reis! Meistens habe ich von 10 Uhr bis 3 Uhr schule, heute Freitag haben wir bibliotetschni dien, was so viel heisst wie Bibliothekstag und schlicht und einfach ein Euphemismus fuer einen freien Tag ist. Aber in unserer Klasse ist das zum Running Gag geworden. Als Faecher haben wie Konversation, Phonetik, Grammatik und Lesen, die jeweils von verschiedenen Lehrern unterrichtet werden. Am besten gefaellt mit Wladimir (bitte Wlaaaaaaadiiiiiiiiimir ausprechen, das ist ihm sehr wichtig ;)) Er unterrichtet zwar Konversation, spricht aber meistens ueber sich selber. Er hat uns erklaert, weshalb er immer seinen Passport mit sich traegt. Und zwar aus folgendem Grund: die russische Polizei liebt Geld, wenn man keinen Passport bei sich hat, wollen sie darum Geld ... aber mit Passport: Probliem niet :)
Er arbeitet immer Sommer und Winter jeweils fuer zwei Monate in der Sprachschule, den Rest vom Jahr arbeitet er in Suekorea an der Uni, weil dort der Lohn "sehr schoen" ist und seine zwei Soehne nur so gute Schulen besuchen koennen .....
Dann gibt es noch die Lehrerin Olga, eine grossbusige mit Klunkern behangene aeltere Dame, die waehrend den Lektionen standieg irgendwelche Muecken zerklatscht, da diese angeblich Bakterien uebertragen. Und Liudmilla: eine sehr duenne und sehr alte Dame die, wenn wir etwas nicht richtig ausprechem es uns gefuehlte tausendmal wiederholen laesst, was, wie ihr euch vorstellen koennt, sehr oft vorkommt ;)
Meine 8 Mitschueler sind super und irgendwie geht es allen gleich ;) Die meisten Schueler im Institut kommen aus Frankreich, Finnland und den USA. Schweizer habe ich bis jetzt noch keine getroffen. Nach der Schule gehen wir meistens in einen nahegelegen Park und trinken noch ein Bierchen und tauschen Erfahrungen aus. Den Sprachmix der dabei entsteht ist ziemlich amuesant, meistens sprechen wir Englisch gewisse Woerter oder einfache Saetze sagen wir aber auf russisch und und und :)

Sonntag, 11. Juli 2010

Erste Eindruecke

Deshalb nennt man Petersburg wohl auch Venedig des Nordens

Die Auferstehungskirche: wie in 1001 Nacht ;)

Die beruehmte Ermitage



An der Newa um zwoelf Uhr abends







Привет


So, endlich habe ich herausgefunden wie man so einen Blogg einrichtet, die russischen Anweisungen am Computer haben die Sache auch nicht einfacher gemacht ;)
Von meiner Gastfamilie habe ich bis jetzt nur die Mutter, Anna, kennegelernt, Vater und Sohn
sind ganz nach dem Klischee noch auf dem Land in der Datscha. Anna ist aber sehr hilfsbereit, sofern wir uns verstehen, da sie nur wenig Englisch und ich nur wenig Russisch spreche.
Gestern hat es doch eine Weile gedauert bis ich vestanden habe, dass ich das Wasser zuerst kochen muss bevor ich es trinken kann ;)
Das, was ich bis jetzt von der Stadt gesehen habe, ist wirklich sehr schoen und eindrueklich, auch wenn vieles (vor allem die Autos) noch aus fruehen Sowjezeiten zu sein scheint ;)
Bis bald, пока