Mittwoch, 11. August 2010

Viele Olgas und viele groesste Probleme

Dass das Wasser hier nicht blau ist, war mir ja schon klar .... aber so?????

Ich habe ja in einem der vorangegangenen Posts geschrieben, dass die meisten unserer Lehrerinnen Liudmila oder Olga heissen. Nun ja, meine persoenliche Lieblings-Olga ist vor zwei Wochen in die Ferien verschwunden weshalb wir letzte Woche ihre beiden Nachfolgerinnen kennen gelernt haben. Die heissen natuerlich auch beide Olga. Deshalb haben wir unter uns Schuelern, ganz nach dem Vorbild der Zaren, beschlossen, sie zu nummerieren. Olga die Erste, die Zweite und die Dritte :)

Die etwas fuelligere Liudmila hatte gestern auch den letzten Tag vor ihren Ferien. Da sie offensichtlich keine Lust mehr hatte uns zu unterrichten, hatte sie uns von den vielen groessten Problemen Russlands erzaehlt, was, wenn man ihrem schnellen Sprechen folgen konnte, sehr interessant war.
Die ihrer Meinung nach groessten Probleme Russlands sind
-der Verkehr (wen ich sehe wie die hier rumfahren wundert mich das ueberhaupt nicht)
-die Korruption
-die sehr sehr sehr niedrigen Renten (die meisten "Rentner" muessen wirklich noch arbeiten gehen, damit sie ueber die Runden kommen)
-und die Tatsache, dass sich die Bevoelkerung von Russland verkleinert

Damit kam sie dann zum naechsten Punkt. In Russland ist es ueblich (sehr) frueh zu heiraten und gleich Kinder zu kriegen. Frauen, die studieren koennen, heiraten oft gleich nach der Uni und bekommen dann auch Kinder. (Liudmilas Sohn ist sogar schon mit 20ig Vater geworden, ihre Tochter heiratet naechstes Jahr, wenn sie die Uni abschliesst). Sie hat dann auch gesagt, dass es halt fuer viele Frauen schwierig ist, mit 25 noch einen Mann zu finden und sie darum alle so frueh heiraten (in St. Petersburg lag die Scheidungsrate 2008 bei 57 Prozent!!!)
Im Moment sind wir nur zu viert in der Klasse, die zwei Maenner unter uns sind beide ueber dreissig (Warum die noch nicht verheiratet sind, konnte sie gar nicht verstehen. Dass der Eine schwul ist, hat sie, trotz mehrerer Hinweise seinerseits, noch nicht kapiert.) Als meine junge (!, nicht wahr Marie ;)) Kollegin und ich dann noch gesagt haben, dass wir im Moment uns nicht vorstellen koennen eine Familie zu gruenden, geschweige denn jetzt schon daran denken, hat sie gesagt, dass ihr wegen Leuten wie uns die Haare zu Berge stehen :) sie hat das dann auch sehr ueberzeugend vorgezeigt :) Naja, jedenfalls hat sie uns dann noch eine Moralpredigt gehalten, dass wir Westeuropaer zu verschlossen sind und unsere Muetter und Familien zu wenig schaetzten (Wahrscheinlich hat sie ja schon recht ....) Auf jeden Fall haben wir einmal mehr einen Einblick in das Denken der Russen bekommen :)


Das ist eine Achterbahn auf dem Vergnuegungspark in St. Peterburg. Wir haben gedacht wir googlen zuerst die Unfallstatistiken dieser Bahnen bevor wir sie benuetzen ;)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen