So, dieses Wochenende habe ich ja eine kleine Reise nach Petroswadosk (ungefaehr 400 Kilometer nordoestlich von St. Petersburg) unternommen. Meine Kollegin Esther mit der ich zusammen studiere, macht dort ihren Sprachaufenthalt. Eine perfekte Gelegenheit um auch mal eine andere Seite Russlands kennen zu lernen. Nach Petrosawodsk kommt man am besten mit dem Nachtzug, das dauert um die 9 Stunden. Ich habe mir ein Billett fuer die billigste Klasse gekauft (auf russisch platzkartnij :)), das hat 631 Rubel gekostet, das sind etwas 22 Franken fuer einen Weg.
Ein Foto von meinen Zugticket, steht sogar mein Name drauf :)
Zugfahren in Russland ist ja echt ein Erlebnis. Wollte mich nicht als Touristin outen, hab darum Fotos aus dem Internet genommen, aber genau so sah's in meinen Zuegen auch aus. Hat schon etwas Abartiges, denn das sind offene Waggons, in denen einfach ein Bett nach und ueber dem Anderen ist. Insgesamt sind es glaube ich um die 45 Betten. Ich habe mich dann einfach heimlich umgeschaut, wie die anderen das machen und es einfach nachgemacht. Denn die Betten herzurichten ist nicht ganz einfach. Natuerlich gibt es auch eine Zugbegleiterin in jedem Wagen, adrett gekleidet in Uniform mit Huetchen. Als dann so eine halbe Stunde nach Abfahrt alle die Betten bezogen haben, ist sie bei jedem vorbei gegangen um das Ticket zu kontrollieren. Das ist echt old School: Sie hat dann so eine Art Stoffadventskalender dabei, auf dem es fuer jeden Schlafplatz ein Taeschchen mit der Nummer drauf gibt. Bei jedem reisst sie dann ein Teil des Tickets ab und schiebt diesen Teil in das passende Taeschschen, so kann sie sehen ob jeder Reisende gekommen ist. Super :) Irgendwann haben dann die meisten Passagiere ihren Tassen ausgepackt .... ich hab dann auch gemerkt, dass es am Ende des Waggons eine Art Boiler gibt, bei dem man gratis heisses Wasser fuer den Tee holen kann ....
Bei der Hinfahrt konnte ich nicht wirklich gut schlafen, da der Zug ziemlich oft haelt und man hoert ja all die Geraeusche .... hab's mir nach diversen Erfahrungsberichten aber eigentlich schlimmer vorgestellt.
Am Morgen laeuft die Schafferin dann durch den ganzen Wagen und schreit (sie schreit wirklich) "Dobro utrom" (guten Morgen) und stellt um halb 6 Uhr morgens ohne Ruecksicht das grelle Licht an.
Gestern stand ich dann am Bahnof und wartete auf meinen Zug, als eine Lautsprecherstimme
Bei der Hinfahrt konnte ich nicht wirklich gut schlafen, da der Zug ziemlich oft haelt und man hoert ja all die Geraeusche .... hab's mir nach diversen Erfahrungsberichten aber eigentlich schlimmer vorgestellt.
Am Morgen laeuft die Schafferin dann durch den ganzen Wagen und schreit (sie schreit wirklich) "Dobro utrom" (guten Morgen) und stellt um halb 6 Uhr morgens ohne Ruecksicht das grelle Licht an.
Gestern stand ich dann am Bahnof und wartete auf meinen Zug, als eine Lautsprecherstimme
mitteilte, dass der Zug aus Murmansk (das waere meiner gewesen) wegen technischen Gruenden unbestimmte Zeit Verspaetung hat .... In Russland kann das Stunden bedeuten und ich war echt sehr muede und wollte nicht die Nacht am Bahnhof verbringen .... Na toll (Zum glueck hab ich das verstanden, sonst wuerde ich wahrscheinlich immer noch warten ;)) Auf jeden Fall bin ich dann zum Schalter gerannt und hab mit Esthers Hilfe, sie hatte mich noch zum Bahnhof begleitet, ein Ticket fuer den Zug, der eine Stunde spaeter nach St. Petersburg faehrt, gekauft. Das war nicht ganz einfach, denn die Frau hinter dem Schalter wollte partout nicht langsamer sprechen und ich nicht wirklich Ahnung hatte, was fuer ein Ticket ich da eben gekauft hatte. Immerhin habe ich das Geld fuer das alte Ticket zurueck bekommen. Hat dann aber geklappt und ich bin heute morgen um sieben wieder in St. Petersburg angekommen: dann wollte ich nur noch etwas .... duschen!
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