Mittwoch, 21. Juli 2010

Pasta, Pasta


Wollte dieses Foto eigentlich gar nicht hier plazieren, kann es leider nur nicht wieder loeschen, da ich die russischen Anweisungen nicht verstehe ;) Stellt es euch einfach am Ende des Posts vor ;)

Gestern auf unserem 35 Minutigen Fussmarsch zur Schule hat mich mein Mitbewohner gefragt, was ich denn bis jetzt am Meisten vermisse. Nehmt das jetzt nicht persoenlich, natuerlich vermisse ich euch alle, aber mit euch kann ich telefonieren und SMS schreiben, mit einem guten Teller Pasta geht das leider nicht. Also war die Antwort an Drew (my "roommate"): GOOD FOOD! Wenn man so in die Runde fragt, geht es eigentlich den Meisten so. Es soll hier zwar auch gute Restaurants geben, ich war allerdings noch in keinem. Da praktisch alle Salate ausser dem Griechischen mit Mayonnais als Sauce gemacht sind und ich das nicht unbedingt essen moechte (schlechte Erfahrung), habe ich schon viele griechische Salate gegessen. Viel ist dabei wohl das falsche Wort, denn die (durchaus teuren) Portionen beinhalten nicht mehr als ein paar Salatblaetter und gut zaehlbare Oliven und Tomaten, wenn man Glueck hat auch noch Gurken. Das Essensproblem haben die meisten meiner Mitschueler und daher haben wir beschlossen selber zu kochen. (Ich kann mir vorstellen, dass es jetzt einige Leute gibt, die ein bisschen Schmunzeln muessen wenn sie an mich und Kochen denken, ich beziehe mich da vor allem auf Italiener, aber selbstgemachte Pasta kann gar nicht weniger Al Dente sein als in den Restaurants ;))
Auf jeden Fall haben wir uns heute Mittag nach der Schule (wir hatten um ein Uhr fertig) in einen Supermarkt aufgemacht um einkaufen zu gehen und so. Das Problem ist einfach das man mit dem Bus, der von der Schule ins Zentrum faehrt immer und ueberall im Stau steht und die Distanzen einfach so gross sind und alles wirklich lange dauert. Bis wir dann schliesslich essen konnten war es halb vier. Aber es hat unglaublich gut geschmeckt, ich hab mich glaube ich selten so ueber einen Teller Pasta gefreut ;)



(Lasst euch nicht von der schoenen Kueche im Hintergrund taeuschen, bei mir siehts GANZ anders aus!) Wir waren in der Wohnung einer Kollegin, deren Gastmutter sich diese wirklich sehr schoene Wohnung wohl leisten kann, weil sie staendig vier Studenten bei sich wohnen hat und selber dann in der Kueche schlaeft und weil sie ab und zu fuer wenige Stunden einer nicht naeher definierten Arbeit nachgeht!

Mit dem guten Essen im Magen versuche ich mal ein bisheriges Fazit zu ziehen. Hier (wenn ich von hier spreche meine ich wirklich Petersburg, ich denke nicht, dass man es mit dem uebrigen Russland vergleichen kann) braucht man Geduld. Auf eine Rechnung in einem Kaffe wartet man manchmal doch zwanzig Minuten nachdem man bereits eine halbe Stunde auf seinen Kaffe warten musste. Der Strassenverkehr ist unglaublich. Zu jeder Tages- und Nachts!zeit gibt es starken Verkehr und die Toiletten sind etwa auf dem Niveau in dem sie in Italien vor zehn Jahren waren. Die Leute im Dienstleistungssektor sind meisten sehr unfreundlich oder sie sagen einfach gar nichts. Oftmals geben sie auch kein Rueckgeld, wenn du's nicht passend hast, ist das dein Problem. Bei Museen gibt es teilweise sogar ein Schild: Kein Rueckgeld. Wenn man aber Leute auf der Strasse etwas fragt, dann sie sehr hilfsbereit und hoeren gar nicht mehr auf zu sprechen, auch wenn man kein Wort davon versteht. Auf jeden Fall habe ich mich schon gut eingelebt, finde mich in den riesigen (wirklich sehr schoenen) Metrostationen zurecht, und verstehe, wenn sie mich in den Supermaerkten nach der Kundenkarte fragen oder wissen wollen ob ich eineTuete brauche (kommt mir ohnehin bekannt vor ;)) Ein Besuch hier lohnt sich auf jeden Fall, die Stadt hat neben den negativen Sachen, die ich erwaehnt habe, auch SEHR SEHR viel Schoenes, Kulturelles und Sehenswertes zu bieten.

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