Montag, 16. August 2010

Petrosawodsk


Dieses Foto habe ich morgens um 7 gemacht, kurz nachdem ich in Petrosawodsk angekommen bin. Petrosawosk ist die Hauptstadt der Republik Karelien, hat um die 260 000 Einwohner und liegt am Onegasee, dem zweitgroessten See Europas.

Ich muss ja zugeben, als ich die "Hauptstrasse", den Lenin-Prospekt von Petrosawodsk herunter gelaufen bin, hatte ich ja ein wenig einen Kulturschock. St. Petersburg ist riesig, laut, voller Menschen und immer was los .... Petrosawodsk an diesem fruehen Samstagmorgen war einfach nur ruhig. Ich glaub nicht, dass sonst viel mehr los ist dort.... Abgesehen von Yves Rocher gibt es auch keinen einzigen westlichen Laden. Mc Donalds sucht man definitv vergebens (es gibt aber einen Mak Dak ;))
Der Onegasee ist einfach traumhaft, man sieht teilweise nur Wasser am Horizont, so dass man echt das Gefuehl hat man liegt irgendwo am Meer. Das Wasser war blau man konnte sogar darin schwimmen, hab es auch gewagt, was nach der vielen Hietze wirklich sehr sehr angenehm war.


Es war auch sehr spannend mal einen Einblick in eine andere Sprachschule zu gewinnen. Esthers Schule ist halt einfach viel kleiner, im Ganzen sind sie etwa 15 Schueler. Sie haben "volontiors", russische Studenten, die da sind zu ihrer Unterstuetzung, mit ihnen Ausfluege machen und mit den Schuelern halt auch wirklich russisch sprechen.

Petrosawodsk ist wirklich sehr beschaulich. Die Hauptverkehrsmittel bei den OeV sind Marschrutki. Das sind Kleinbusse, die so um die 15 Plaetze haben. In St. Petersburg gibt es die auch. Dort fahren die einfach immer eine bestimmte Strecke wie ein normaler Bus, innerhalb dieser Strecke kann man die Marschrutki aber Handzeichen anhalten und dann dem Fahrer mitteilen, wo er einem rauslassen soll. In Petrosawodsk halten sie einfach an nur an den vorgegebenen Haltestellen, man muss dem Fahrer aber trotzdem mitteilen an welcher man aussteigen moechte. Ein paar Mal musste ich ohne Esther mit der Marschrutka fahren, war immer sehr happy, wenn der Fahrer auch wirklich an der Haltestelle gehalten hat, die ich ihm angegeben habe ;) In St.Petersburg benutze ich die eigentlich nie, Metro und Bus reichen voellig, und zudem sind sie immer voellig ueberfuellt und die Fahrer fahren echt wie die Deppen.


Da russische Familien nicht wirklich vorig Platz haben, habe ich in einem Hotel uebernachtet, das mir die Gast-Babuschka von Esther reserviert hat (sehr nett!!!) Das Hotel an sich war auch ganz ok und guenstig. Das einzige Problem war die Gegend. Bei der Marschruktahaltestelle in der Naehe des Hotels gab es so einen Markt. Der Bestand aus Wellblechhuetten ... (hab echt gemeint ich sei in einem Drittwelt -Land gelandet) an diesem Markt verkauften sie alles. Schuhe, Kleider frischen Fisch, der ungekuehlt an der prallen Sonne lag und und und. Dazwischen liefen wilde Hunde herum (soll es in Petrosawodsk sehr viele geben) und hinter dem Markt begann eine voellig heruntergekommene Plattenbausiedlung ... dort sollte das Hotel sein. Wir haben dann eine junge Frau gefragt, weil wir es nicht finden konnten. Sie hat es uns dann gezeigt und von aussen sah das einfach echt schrecklich aus. Ich hab mich auch gefragt warum es in dieser aermlichen und verwahrlosten Gegend ein Hotel geben soll .... von Innen war das Hotel aber wirklich schoen, ich hatte sogar einen Fernseher im Zimmer und ich hab mich auch sicher gefuehlt. Die Rezeptionistin war auch sehr nett als ich nach dem Ausgang nach Hause gekommen bin und das Licht in meinen Zimmer nicht funktioniert hat ;) Ich hab dann zusammen mit Esther ihre Gast-Babuschka besucht ... die wohnen genau auch in so einem Plattenbauviertel.


Am Sonntag haben wir dann mit einigen Schuelern aus Esthers Schule und zwei der Volontiors einen Ausflug zum "Tisch des Teufels" gemacht. Das ist eine Aussichtsplattform. Zuerst mussten wir etwa 30 Minuten mit der Marschrutka fahren, dann noch eine Stunde laufen. Die Landschaft war echt sehr schoen.









Die Aussicht vom Tisch des Teufels, leider war das Wetter sehr unbestaendig, geregnet hats aber zum Glueck nicht.




Beim Pick-nick

















Esther und ich in der Marschrutka auf dem Rueckweg. War echt ein tolles Wochenende, vor allem weil es einfach eine wunderschoene Gegend ist. Aber ganz ehrlich: es waere mir dort doch ein bisschen zu ruhig, um laenger als zwei Tage zu bleiben. Ich habe St. Petersburg und meine Leute dort echt vermisst, und mich wirklich gefreut als ich heute morgen wieder in der stinkenen und ueberfuellten Metro strand :)















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